Rheuma ist eine Erkrankung, die in der Regel mit Gelenkentzündungen und Schmerzen in Verbindung gebracht wird. Weniger bekannt ist jedoch, dass Rheuma auch den Kieferbereich betreffen kann, was zu einer Reihe von komplexen Symptomen und Herausforderungen führt. Dieser Artikel beleuchtet die spezifischen Aspekte von Rheuma im Kiefer, von der Diagnose bis zur Behandlung.
Rheuma im Kiefer bezeichnet eine entzündliche Erkrankung, die die Kiefergelenke und das umliegende Gewebe betrifft. Es ist oft ein Symptom systemischer rheumatischer Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis. Die genauen Ursachen variieren, können jedoch genetische Faktoren, Autoimmunreaktionen und Umweltfaktoren umfassen.
Mehr als 17% der Erwachsenen und Kinder mit rheumatoider Arthritis sind von Rheuma im Kiefergelenk betroffen. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Symptomüberprüfung und bildgebenden Verfahren.
Die Symptome können vielfältig sein, einschließlich Schmerzen beim Kauen, Steifheit im Kiefer, Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes und ein Knacken oder Knirschen in den Kiefergelenken. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Bluttests. Da das Kiefergelenk eines der am meisten bewegten Gelenke ist, sind frühzeitige Diagnosen und Behandlungen entscheidend, um schwerwiegende Schäden zu vermeiden.
Die Zahngesundheit spielt eine wesentliche Rolle bei Rheuma im Kiefer. So können tote Zähne und Parodontitis rheumatische Beschwerden auslösen oder verstärken. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen sind daher unerlässlich.
Im frühen Stadium der Erkrankung, gekennzeichnet durch Entzündung der Gelenkkapsel, wird häufig eine Kombination aus entzündungshemmenden Medikamenten und schmerzlindernden Medikamenten eingesetzt.
In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung können chirurgische Verfahren wie arthroskopische Lavagen oder der Einsatz von CAD/CAM-gefertigten Endoprothesen erforderlich sein, um die Funktion des Kiefergelenks zu erhalten oder wiederherzustellen.
Zusätzlich zu operativen Methoden beinhaltet die Behandlung von Rheuma im Kiefer oft auch konservative Ansätze wie Schmerztherapie, Physiotherapie und spezielle Übungen zur Verbesserung der Kieferbeweglichkeit.
Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle beim Management von Rheuma im Kiefer. Spezifische Übungen helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskeln um das Kiefergelenk zu stärken. Oft wird auch auf Techniken zur Schmerzlinderung wie Wärme- oder Kältetherapie zurückgegriffen.
Da Kauen bei Rheuma im Kiefer schmerzhaft sein kann, ist eine angepasste Ernährung wichtig. Weiche oder flüssige Nahrungsmittel können helfen, die Belastung des Kiefers zu verringern. Eine Ernährungsberatung kann individuelle Empfehlungen bieten.
Eine Studie präsentierte auf dem 64. Jahreskongress der DGMKG in Mainz erstaunliche Ergebnisse: Patienten im Frühstadium und jene mit moderaten Symptomen zeigten eine signifikante Verbesserung der Kiefergelenkfunktion und Schmerzreduktion. Die Ergebnisse betonten die Bedeutung frühzeitiger Interventionen.
Eine individuelle Betreuung und umfassende Nachsorge sind entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Dies beinhaltet häufig die Zusammenarbeit mit Rheumatologen und anderen Fachärzten.
Rheuma im Kiefer kann den Alltag beeinflussen, daher sind Anpassungen oft notwendig. Hilfsmittel zum Essen, Stressmanagement-Techniken und Anpassungen am Arbeitsplatz können das Leben erleichtern.
Der Umgang mit chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kann emotional herausfordernd sein. Unterstützung durch Psychotherapie, Selbsthilfegruppen oder Beratung kann helfen, mit den psychosozialen Aspekten der Erkrankung umzugehen.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Kieferbeschwerden? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.
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