Eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) kann zu einer Rückbildung des Zahnfleisches und Knochenabbau führen. Dank der gesteuerten Geweberegeneration oder auch Guided Tissue Regeneration (GTR), kann die Neubildung von Zellen im Bereich der Zahnwurzel angeregt werden. Diese Maßnahme kann Ihnen dabei helfen, Ihre Zähne im Zahnbett wieder zu stabilisieren.
Im Bereich der Parodontologie kann Parodontitis durch modernste Methoden immer effektiver behandelt werden. Zu diesen Techniken gehört auch die die Guided Tissue Regeneration (GTR). Sehr allgemein formuliert umfasst sie Maßnahmen, die den Körper dazu anregen, verloren gegangene Knochensubstanz neu zu bilden und das Gewebe des Zahnfleischapparates wiederherzustellen. Damit können die Zähne im Zahnbett wieder stabilisiert werden und auf natürliche Weise erhalten bleiben. Besonders bei großen Defekten, wenn eine konventionelle Parodontitistherapie nicht mehr erfolgversprechend ist, können biologische Knochenersatzmaterialen und Membranen verwendet werden.
Vorbereitend für die gesteuerte Geweberegeneration sollte eine optimale Mundhygiene betrieben werden, mit einer Zahnfleischtaschenreinigung, die unter den Zahnfleischrand geht. Anschließend werden vom behandelnden Mundchirurgen unter Lokalanästhesie die Wurzeloberflächen freigelegt und nachgereinigt. Dabei werden alle verkalkten und weichen Zahnbeläge entfernt, sodass kein bakterieller Belag mehr vorhanden ist.
Im nächsten Schritt führt der behandelnde Mundchirurg synthetische Knochenersatzmaterialien in die Knochendefekte des Kiefers ein. Diese Materialien sind künstliche Substanzen, die aus kleinen Körnchen bestehen und dem mineralischen Anteil des menschlichen Knochens gleichen. Danach wird das Granulat meist mit einer Membran abgedeckt. Dadurch entsteht ein kleiner Hohlraum, in dem das sich Gewebe erholen und wiederherstellen kann. Zum Schluss legt der Mundchirurg den Zahnfleischlappen wieder zurück und verschließt die Wunde mit einer Naht, die nach 10 bis 14 Tagen wieder entfernt werden kann. Der Heilungsprozess setzt dann schon nach kurzer Zeit ein und der Kiefer heilt an der behandelten Stelle wieder aus. Der natürliche Zahn bleibt damit erhalten und ist wieder voll belastbar.
Übrigens unterscheidet man zwischen resorbierbaren und nicht resorbierbaren Membranen. Die nicht resorbierbaren Membranen müssen nach einiger Zeit wieder operativ entfernt werden, die resorbierbaren lösen sich langsam vollständig auf. Das Behandlungsergebnis ist jedoch bei beiden Methoden gleich.
Um mit einer gesteuerten Geweberegeneration beginnen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:
Nach der Behandlung kann es eventuell zu Nachblutungen kommen. Eine vorübergehende Schwellung ist ebenfalls nicht auszuschließen. Diese Reaktionen sind allerdings völlig normal und noch kein Grund zur Besorgnis. Um Wundschmerzen zu vermeiden, können Sie Schmerzmittel und ein Kühlkissen anwenden. Typische Komplikationen sind:
Die Behandlung mit einer Membran ist oftmals sehr komplikationsträchtig. Glücklicherweise kommt es selbst im Falle einer Komplikation und Misserfolg jedoch nur selten zu einer Verschlechterung. Wenden Sie sich bei Beschwerden in jedem Fall an Ihren behandelnden Parodontologen.
Für die oralchirurgische Therapie ist ein entzündungsfreier Zustand sehr wichtig. Beachten Sie die tägliche Mundhygiene, regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und professionelle Zahnreinigungen. Dabei sollten Sie im Wundgebiet vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff nicht Zähne putzten, sondern auf eine Mundspüllösung zurückgreifen. Nur so kann die Guided Tissue Regeneration auch langfristig erfolgreich sein.
Haben Sie noch Fragen zum Thema gesteuerte Geweberegeneration? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.
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