Die Speicheldrüsen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Verdauungssystems und spielen eine entscheidende Rolle bei der Mundgesundheit. Eine Speicheldrüsenentzündung kann zu Schwellungen, Schmerzen und unangenehmen Symptomen führen. Worum es sich genau bei dieser Entzündung handelt und wie sie sich therapieren lässt, erfahren Sie hier.
Der menschliche Körper verfügt über mehrere Speicheldrüsen, darunter die Ohrspeicheldrüsen (Parotisdrüsen), Unterkieferspeicheldrüsen (Submandibulardrüsen) und Unterzungenspeicheldrüsen (Sublingualdrüsen). Diese Drüsen produzieren Speichel, der eine wichtige Rolle bei der Verdauung, beim Sprechen und beim Schutz der Mundschleimhaut spielt.
Tritt eine Speicheldrüsenentzündung auf, kann diese chronisch oder akut sein. In der Regel sind akute Entzündungen bakterieller Natur und treten am häufigsten in der Ohrspeicheldrüse auf. Eine chronische Speicheldrüsenentzündung wird hingegen durch einen längeren Reizzustand begünstigt. Dieser entsteht, wenn eine akute Speicheldrüsenentzündung lange anhält oder wenn der Ausführungsgang der Drüse verengt ist. Die Speicheldrüsenentzündung kann auch auftreten, wenn das eigene Immunsystem sich gegen körpereigene Strukturen wendet. Im Kindesalter ist der Mumps (auch bekannt als Ziegenpeter oder Parotitis epidemica) eine häufige virale Ursache.
Eine unzureichende Mundhygiene, Mangelernährung oder eine entzündete Mundschleimhaut können ebenfalls eine Entzündung begünstigen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva, Diuretika oder Antihistaminika kann eine Speicheldrüsenentzündung fördern, da dadurch weniger Speichel gebildet wird. Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu lindern und mögliche Komplikationen einer Speicheldrüsenentzündung zu vermeiden.
Speicheldrüsenentzündungen entstehen oft im Zusammenhang mit Speichelsteinen. Dabei bilden sich die Steine häufiger in den Speicheldrüsen des Unterkiefers, als in den Oberspeicheldrüsen. Sie können aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammengesetzt sein, wie beispielsweise Kalziumphosphat. Meist sind sie kleiner als ein Zentimeter und entstehen, wenn sich die Zusammensetzung des Speichels während oder nach einer Entzündung verändert oder als Folge eines andauernden Sekretstaus bei verengten Düsengängen. Selbst ohne Anzeichen einer Entzündung können Speichelsteine zu einer Schwellung der betroffenen Speicheldrüse führen und dabei unterschiedliche Schmerzstärken verursachen. Wenn ein Speichelstein die Ursache für die Beschwerden ist, können die Schmerzen möglicherweise zunehmen, wenn sich die Speichelproduktion erhöht, beispielsweise während des Kauens.
Eine Speicheldrüsenentzündung tritt meist plötzlich und ein- oder beidseitig auf. Wenn die Schmerzen nicht innerhalb weniger Tage wieder abklingen, sie sehr stark sind oder von weiteren Symptomen begleitet werden, sollten Betroffene eine ärztliche Praxis aufsuchen. Folgende Symptome können auftreten:
Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache und den individuellen Umständen kann eine Speicheldrüsenentzündung auf verschiedene Weisen behandelt werden. Antibiotika werden häufig verschrieben, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen, während schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente die Symptome lindern. Kühlende Umschläge, weiche Kost, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und eine gute Mundhygiene fördern die Heilung zusätzlich. Außerdem können Speichellocker wie saure, zuckerfreie Bonbons, Kaugummi oder Zitronensaft die Speichelproduktion stimulieren. Der vermehrte Speichelfluss hilft dann, die Drüse zu reinigen und kann dazu beitragen, einen Stein nach außen zu befördern. Alternativ kann ein Stein auch mittels einer Massage der Drüse entfernt werden.
In einigen Fällen ist jedoch eine ärztliche Behandlung erforderlich, um die Infektion effektiv zu behandeln und das Risiko weiterer Komplikationen zu verringern. So müssen Abszesse, die sich gebildet haben, vorsichtig geöffnet werden, um den Eiter abfließen zu lassen oder bei Bedarf die Speichelsteine operativ entfernt werden. Falls die Entzündungen wiederholt auftreten oder der Verdacht auf einen Tumor besteht, kann in seltenen Fällen eine operative Entfernung der Drüse erforderlich sein. Ein Facharzt sollte konsultiert werden, um die individuell geeignete Behandlung zu bestimmen.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Speicheldrüseninfektion? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.
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