In den verborgenen Winkeln des menschlichen Körpers können sich Dinge verbergen, von denen einige bisweilen unerwartete Beschwerden hervorrufen. Dinge, die oft unerkannt bleibt und dennoch erhebliche Unannehmlichkeiten verursachen kann, sind Speichelsteine. Diese kleinen, aber lästigen „Steinchen“ haben die Fähigkeit, die Speicheldrüsen zu blockieren, was zu Schmerzen, Schwellungen und einer Reihe anderer Symptome führen kann. Doch was genau sind Speichelsteine, wie entstehen sie und wichtiger noch, wie kann man sie behandeln oder sogar verhindern?
Speichelsteine entstehen, wenn Mineralien im Speichel kristallisieren und sich in den Ausführgängen der Speicheldrüsen ablagern. Diese Steinbildung führt dazu, dass der Speichel nicht mehr frei fließen kann. In etwa 80 Prozent der Fälle treten sie in der Unterkieferdrüse (Glandula submandibularis) auf, während die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea) und die Unterzungendrüse (Glandula sublingualis) seltener betroffen sind.
Die Hauptbeschwerden bei Speichelsteinen sind Schmerzen und Schwellungen in der betroffenen Region, vor allem beim Kauen. Diese Symptome treten auf, weil sich der Speichel hinter dem Hindernis staut und die Drüse anschwellen lässt. In manchen Fällen kann es auch zu einer eitrigen Entzündung der Speicheldrüse kommen.
Die Symptome von Speichelsteinen reichen von milden Beschwerden bis hin zu akuten, schmerzhaften Zuständen, die den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen können.
Die primären Anzeichen, Schmerzen und Schwellungen, treten typischerweise während der Mahlzeiten auf. Der Grund dafür liegt im gesteigerten Speichelfluss, der durch den Kauvorgang angeregt wird und sich hinter dem Stein staut. Dies führt zu einer Druckerhöhung in der Drüse, die sowohl die Schwellung als auch die Schmerzen verursacht. Diese Symptome können sowohl plötzlich als auch schleichend auftreten und variieren in ihrer Intensität.
In einigen Fällen kann der gestaute Speichel durch die Speichelsteine zu einer bakteriellen Infektion führen, die eine eitrige Entzündung der Speicheldrüse nach sich zieht. Die betroffene Region kann dann nicht nur geschwollen und schmerzhaft sein, sondern auch Rötungen aufweisen und warm auf die Berührung reagieren. Fieber und ein allgemeines Unwohlsein können weitere Begleiterscheinungen sein.
Die Diagnose von Speichelsteinen stützt sich auf eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren.
Die initiale klinische Untersuchung zielt darauf ab, die Schwellung und mögliche Schmerzpunkte zu identifizieren. Der Zahnarzt kann versuchen, durch sanften Druck auf die betroffene Speicheldrüse den gestauten Speichel zu exprimieren, was sowohl zur Diagnose beiträgt als auch ein Symptom der Erkrankung sein kann.
Ultraschalluntersuchungen sind besonders wertvoll, da sie eine nicht-invasive Methode darstellen, um die Präsenz, Größe und Lage der Speichelsteine zu bestimmen. In Fällen, wo Ultraschall an seine Grenzen stößt, kann eine Sialografie oder eine Computertomografie (CT) zum Einsatz kommen, um detaillierte Bilder der Speicheldrüsen und der Speichelsteine zu erhalten.
Die Behandlung von Speichelsteinen richtet sich nach der Größe der Steine und dem Schweregrad der Symptome.
Kleinere Steine lassen sich oft durch Massagen der betroffenen Drüse oder durch Anregung des Speichelflusses, beispielsweise durch saure Bonbons oder Kaugummi, mobilisieren und ausschwemmen. Eine ausreichende Hydratation unterstützt diesen Prozess.
Größere Steine, die Beschwerden verursachen oder nicht auf konservative Maßnahmen ansprechen, erfordern möglicherweise eine operative Entfernung. Dies kann durch eine direkte Entfernung über einen kleinen Schnitt im Ausführgang oder durch minimal-invasive endoskopische Verfahren erfolgen, bei denen spezielle Instrumente verwendet werden, um den Stein zu extrahieren.
Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist eine weitere Option, insbesondere bei Steinen, die für eine direkte Entfernung zu groß oder ungünstig gelegen sind. Dabei werden Stoßwellen genutzt, um den Stein zu zerkleinern, sodass die Fragmente natürlich abgehen können.
Lebensstiländerungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Prävention von Speichelsteinen. Eine Erhöhung der täglichen Wasserzufuhr, die Reduzierung von koffeinhaltigen und alkoholischen Getränken sowie eine ausgewogene Ernährung können das Risiko signifikant senken. Zudem ist es wichtig, auf eine regelmäßige Mundhygiene zu achten und gegebenenfalls den Konsum von Nahrungsmitteln zu reduzieren, die zur Steinbildung beitragen können.
Regelmäßige Untersuchungen können frühzeitig Probleme mit den Speicheldrüsen identifizieren. Fachärzte können bei Verdacht auf Speichelsteine gezielte Untersuchungen durchführen und somit eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ermöglichen.
Speichelsteine entstehen nicht über Nacht. Eine Kombination aus genetischen, diätetischen und umweltbedingten Faktoren spielt eine Rolle.
Medikamente, Erkrankungen und auch Dehydration können die Zusammensetzung und Fließeigenschaften des Speichels verändern, was die Steinbildung begünstigt. Eine hohe Konzentration von Mineralien wie Calcium im Speichel ist ein weiterer Risikofaktor.
Enge oder verengte Ausführgänge der Speicheldrüsen erhöhen das Risiko für Speichelstauungen und damit für die Bildung von Speichelsteinen.
Medikamente, die eine reduzierende Wirkung auf den Speichelfluss haben, zählen zu den Hauptverursachern von Speichelsteinen. Antidepressiva, Antihistaminika und Medikamente gegen Bluthochdruck können die Speichelproduktion signifikant beeinträchtigen. Diese Veränderungen im Speichelfluss fördern die Mineralablagerungen, die letztendlich zu Steinen führen.
Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Speichelsteinen. Eine Ernährung, die reich an Phosphaten ist, wie sie in verarbeiteten Lebensmitteln und bestimmten Fleischsorten vorkommt, kann das Risiko erhöhen. Die Balance zwischen einer gesunden Ernährung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, um das Risiko zu minimieren.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Speichelsteine? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.
Die Praxis von Dr. Dr. Hendrik Fuhrmann und Kollegen bietet Ihnen professionelle und sorgfältige Behandlungen in den Bereichen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Implantologie für Patienten aus Hamm und den umliegenden Kreisen Ahlen, Beckum, Lippetal, Welver, Werl, Bönen, Unna, Kamen, Bergkamen und Werne.