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Störungen im Kausystem

Kausystem

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Das Kausystem des Menschen ist wegen seiner Komplexität sehr anfällig für Störungen. Eng verknüpft mit Strukturen im Kopf, Hals und Wirbelsäule, machen sich hier Probleme auch in anderen Bereichen unseres Körpers bemerkbar.

Unser Kausystem

Unser Kausystem besteht aus vielen Körperteilen mit unterschiedlichen Strukturen und Funktionen. Sie bilden eines der komplexesten Gelenke des menschlichen Körpers. Das Kausystem besteht aus den folgenden Bestandteilen:

  • dem Kieferknochen sowie den dazugehörigen Gelenken und Knorpeln, Sehnen und Bändern
  • der Kaumuskulatur mit Gefäßen und Nerven
  • dem kompletten Zahnhalteapparat (Parodont)
  • den Zähnen
  • der Zunge
  • dem Gaumen
  • der Speicheldrüse
  • dem Rachen

Mögliche Ursachen von Störungen im Kausystem

Schon bei dieser Auflistung lässt sich erahnen, wie kompliziert eine Diagnostik ausfallen kann. Generell sind die Ursachen sehr vielseitig und müssen von Patient zu Patient individuell betrachtet werden. Zu den Ursachen zählen angeborene und erworbene Fehlstellungen des Kiefers oder der Zähne. So können gekippte Zähne, unversorgte Zahnlücken, ein unpassender Zahnersatz oder zu hohe Füllungen zu einer unebenen Bisslage führen. Daraufhin versucht das Kausystem, durch das Zusammenpressen der Zähne, Zähneknirschen und -Reiben die Fehlstellung des Unterkiefers zu kompensieren.

Auch durch psychische Faktoren, wie Stress, können Beschwerden ausgelöst werden. Angewohnheiten wie das häufige Kauen auf Kaugummi können auf Dauer das Kausystem stark beanspruchen oder schädigen.

Ständiges Zähneknirschen oder Zähne aufeinander Pressen sorgt für eine unausgeglichene Kraftverteilung im Kausystem. Können sich die belasteten Kaumuskeln nicht mehr richtig regenerieren und sind dauerhaft angespannt, verlieren sie an Kraft. Sie werden müde und sind chronisch verspannt. Das wiederum wirkt sich auf das gesamte Kausystem aus und kann zu Funktionsstörungen führen.

Welche Symptome zeigen sich?

Die einzelnen Symptome, die mit Störungen im Kausystem einhergehen, sind vielseitig. Möglicherweise zeigen sich die Auswirkungen in verbundenen Strukturen, etwa wie in der Muskulatur im Nacken, Schultern und Rücken, der Wirbelsäule, der Ohren oder der Augen. Ein deutliches Anzeichen hingegen sind Zahnschäden in Form von Zahnfleischschwund, schmerzempfindliche Zähne und Risse im Zahnschmelz sowie schmerzende Kaumuskeln. Ebenfalls sind Geräusche und Missempfindungen im Kiefergelenk festzustellen, z.B. Knacken, Reiben, Einrasten oder Hängen bleiben des Kiefers. Auch die folgenden Beschwerden sollten dem Zahnarzt mitgeteilt werden:

  • Schmerzen bei Kaumuskeln und Kiefergelenken
  • Schmerzen oder ungewöhnliche Geräusche beim Kauen oder Öffnen und Schließen des Mundes
  • Schluckbeschwerden
  • Schwellungen oder Rötungen im Bereich des Kiefergelenks
  • Hängen bleiben oder Einrasten des Kiefergelenks
  • Schmerzen in den Schläfen, am Hinterkopf, an den Ohren oder am Hals
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Gleichgewichtsstörungen und Schwindelanfälle
  • Sehstörungen (z.B. Flimmern vor den Augen)

Diagnose und Therapieansätze

Um eine Dysfunktion im Kiefergelenk festzustellen, ist das Abfragen der Symptome sowie das Abtasten der Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen erforderlich. Dabei werden auch der Zahnstatus und der Biss untersucht. Es wird untersucht, ob auffällige Knackgeräusche auftreten oder ob der Kiefer sich verschiebt, wenn der Patient den Kiefer schließt.

Falls sich der Verdacht auf eine Kiefergelenkerkrankung, beziehungsweise Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bestätigt, können weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Dies kann sämtliche Störungen und Krankheitsbilder umfassen, die die Funktion des Kiefergelenks, der Kaumuskulatur und manchmal auch der Muskulatur der Halswirbelsäule einschränken.

Wie wird CMD behandelt?

Das individuelle Beschwerde- bzw. Störungsbild bestimmt, welche Maßnahmen angemessen sind. Ihr Chirurg wird Sie in Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Hauszahnarzt über die Möglichkeiten einer Therapie aufklären. In vielen Fällen sind sogenannte Aufbissschienen oder „Knirscherschienen“ ausreichend, um die Kaumuskeln im Schlaf zu entspannen und die Zähne vor nächtlichem Knirschen zu schützen.

Es gibt einfache Varianten von Aufbissschienen, aber auch individuell angepasste Schienen, die vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden im Dentallabor hergestellt werden. Diese entlasten nicht nur die Kaumuskulatur und Kiefergelenke, sondern können auch Fehlstellungen korrigieren, indem sie den Unterkiefer in die richtige Position bringen. Kiefergelenksbehandlungen durch Physiotherapeuten und Logopäden können auch Entspannungs- und Lockerungsgriffe, Wärmebehandlungen, spezielle Bewegungsübungen, Entspannungstechniken und Haltungstraining beinhalten.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen kann der Arzt Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Beruhigungs- oder Schlafmittel verschreiben, um Schmerzen zu lindern und chronische Verspannungen zu lösen. Chirurgische Eingriffe sollten wegen ihrer schwer kalkulierbaren Risiken hingegen sehr sorgfältig abgewogen und nur als letzter Lösungsweg in Betracht gezogen werden.

MKG Hamm – Ihr Ansprechpartner für Mund-, Gesichts- und Kieferchirurgie in Hamm

Haben Sie noch Fragen zum Thema Störungen im Kausystem? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.

Die Praxis von Dr. Dr. Hendrik Fuhrmann und Kollegen bietet Ihnen professionelle und sorgfältige Behandlungen in den Bereichen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Implantologie für Patienten aus Hamm und den umliegenden Kreisen Ahlen, Beckum, Lippetal, Welver, Werl, Bönen, Unna, Kamen, Bergkamen und Werne.

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